Sprache
„Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“
Bereits seit Juli 2011 beschäftigen wir mit Petra Karl eine Sprachexpertin und dürfen uns zu den „Schwerpunkt Kitas: Sprache und Integration“, zählen.Im Rahmen des Bundesprogramms „Schwerpunkt-Kitas Sprache & Integration“ (2011 -2015) wurden bereits wichtige Impulse zur Stärkung der alltagsintegrierten sprachlichen Bildungsarbeit gesetzt. Gleich im Anschluß daran wurde ein Folgeprojekt der Bundesregierung auf den Weg gebracht.
„Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ ist für den Zeitraum von Januar 2016 bis Dezember 2020 geplant. Das Projekt setzt den zusätzlichen Einsatz einer Fachkraft mit einem Stundenumfang von 19,5 Stunden voraus und fördert zum Teil die hierfür anfallenden Personalkosten. Darüber hinaus stehen Mittel für Sachkosten zur Verfügung. Um als Sprachexpertin anerkannt und gefördert zu werden, wurden Qualifikationsnachweise von mindestens 70 Stunden Weiterbildungen im Bereich Sprache, Kleinkinderziehung und Integration gefordert.
Von Beginn an war es uns ein Anliegen, das Projekt in den Alltag einzubinden da, die sprachliche Kompetenz bzw. sich unmittelbar auf andere Persönlichkeitsbereiche der Kinder auswirkt. Sozialverhalten (Kontaktaufnahme, Konfliktfähigkeit) und emotionale Entwicklungen (Selbstsicherheit, Selbstbewusstsein) sind ganz eng mit dem Sprachvermögen verknüpft.
Da der Grundstock vor allem im Kleinkindalter gelegt wird, setzten wir unseren Schwerpunkt während der ersten Projektphase, auf den Kleinkindbereich. Durch die Präsenz der Sprachexpertin im Alltag, erhielten die Mitarbeiter der Kleinkindgruppen exemplarisch ein Sprachvorbild, neue Impulse für die Schaffung von Sprachanlässen, sowie kontinuierliches Coaching zum Thema Sprache. In dieser Zeit wurde auch die Wortwerkstatt -Teilbereich der Lernwerkstatt- überarbeitet und neu strukturiert. Zudem wurde eine umfassende Materialsammlung angeschafft und hergestellt, die nach wie vor zur Verfügung steht und regelmäßig genutzt wird.
In Rahmen von Elternabenden, Artikeln in der Elternzeitung sowie durch die Durchführung und Teilnahme an Gesprächen mit Eltern, bringt Petra Karl die Bedeutung der sprachlichen Entwicklung der Kinder im besonderen Maße mit ein.
Hierauf aufbauend können wir im Nachfolgeprojekt unseren Fokus erweitern. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) formulierte hier als eines der vorrangigen Ziele stärker das Thema Inklusion ins Blickfeld zu nehmen. Unsere Grundhaltung ist davon geprägt, dass jedes Kind in den Blick, und mit seinen individuellen Bedürfnissen wahrgenommen werden muss. Dieser Ansatz umfasst selbstverständlich nicht zuletzt die Kinder mit besonderen Unterstützungsbedarf, Kinder mit Behinderung, von Behinderung bedrohte Kinder, Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten sowie Kinder mit Fluchterfahrung.
Die zusätzliche Zeit, die durch den Einsatz der Sprachexpertin gegeben ist, kann dafür genutzt werden, diesen Kindern mit ihren besonderen Bedürfnissen, bestmöglich gerecht zu werden.
Der Einsatzbereich von Petra Karl konzentriert sich mittlerweile auf die Wortwerkstatt. Hier hat sie Kontakt zu allen Kindern und kann die Bedürfnisse der einzelnen Kinder erkennen und entsprechend darauf reagieren. Darüber hinaus stellt die Sprachexpertin innerhalb des Teams eine Orientierung für die Fachkompetenz im Bereich Sprache dar und unterstützt kontinuierlich die konzeptionelle Weiterentwicklung. Durch die Einbindung in die täglichen Abläufe und das „Gruppengeschehen“ ist es ihr möglich, die Teammitglieder zu coachen indem sie z.B. konkret direkte Rückmeldungen gibt oder als Vorbild dient. Im Sinne der Nachhaltigkeit, unterweist sie neue Teammitglieder zum Thema Sprachvorbild und gibt ihr Fachwissen im Rahmen von Inhouse-Schulungen an die Kollegen weiter. Gemeinsam mit den KollegInnen bereitete sie Entwicklungsgespräche vor und behält hierbei einen besonderen Blick auf die Sprachentwicklung sowie sonderen Bedürfnisse der Kinder. Den Eltern steht sie als kompetente Ansprechpartnerin zur Verfügung und berät insbesondere bei sprachlichen Schwierigkeiten, welche weiterführenden Maßnahmen notwendig erscheinen.
Durch regelmäßige Verbundtreffen, die von einer (ebenfalls vom Bund geförderten) Fachberatung für Sprache initiiert werden, durch Netzwerktreffen sowie durch Fortbildungen befindet sich die Sprachexpertin stets im Weiterentwicklungsprozeß und lässt uns als Einrichtung hieran partizipieren.