Am Nachmittag des Nikolauses machte sich ein großer Trupp Kinder und Erwachsener auf die Suche nach dem Nikolaus. Nachdem wir mit Verspätung startenten, war der Nikolaus nirgends zu sehen. Zum Glück hatte er eine Nachricht hinterlassen und forderte die Kinder auf ihn anhand von Hinweisen zu suchen.
Ein langer, abenteuerlicher Marsch durch einen unbekannten Wald unter schwankenden Bäumen hindurch begann. Die Motivation, die Hinweise zu finden und die damit verbundenen Rätsel zu lösen, war groß. So liefen die meisten der Kinder im vorderen Feld und waren kaum zu bremsen. In einem langen Zug folgten die Eltern den Kindern hinterher. Bis die letzten an den Stationen angekommen waren, waren sowohl die Rätsel der Kinder als auch die der Erwachsenen bereits gelöst und der Tross setzte sich schon wieder in Bewegung. Während die Antworten der Erwachsenen nur zögerlich kamen, war es für die Kinder ein Leichtes die Rätsel zu lösen. Viele durchschauten schnell, dass es sich bei den Hinweisen um die Tiere handelte, die im Lied „Der Nikolaus im Wald“ vorkamen. Immer wenn das entsprechende Tier entdeckt war, sangen wir die entsprechende Strophe. Ab und an war die Spannung zwischen den teilweise langen Etappen für die Kinder nur schwer auszuhalten und sie konnten kaum abwarten den nächsten Hinweis zu entdeckten. Und während im vorderen Feld die Energie kaum zu bremsen war, benötigten weiter hinten die ersten Kinder schon die tragenden Schultern der Eltern.
Endlich waren alle Hinweise gefunden und der Weg zum vereinbarten Endpunkt „Café Perspektive“ nicht mehr weit. Doch da wurden die ersten Zweifel laut, ob der Nikolaus überhaupt noch zu finden sei. Bereits auf den letzten Metern waren erste Nikolaus-Rufe zu hören. Diese wurden immer lauter als der Kreis gebildet und noch immer kein Nikolaus zu sehen war. Nach einem Lied und weiteren Rufen entdeckten die ersten die Mitra hinter den Ästen. Tatsächlich kam er mitten in den Kreis. Doch was war das, er hatte zwar ein Bischofsgewand und weiße Haare, doch der Bart fehlte.
Der Nikolaus erklärte hierzu, er habe schon Feierabend gemacht und wollte sich schlafen legen, als ihm einfiel, dass er ja die Kinder von St.Hildegard nicht besucht hatte. Und so stand er nun da in unserer Mitte, lauschte dem vorgetragenen Lied und unterhielt sich mit den Kindern. Währende er die Geschenke aus seinem Sack an die Kinder verteilte, wärmten sich die Ersten schon bei Punsch und Kaffee auf und stärkten sich mit Brezeln und Plätzchen.
Die Kinder waren weniger an der Stärkung als vielmehr am Spiel interessiert und nutzten den angrenzenden Spielplatz, um sich weiter auszutoben, während die Erwachsenen ins Gespräch kamen.
Die ums Feuer herum geplante Singrunde fand aus Sicherheitsgründen ohne den wärmenden Mittelpunkt statt. Insbesondere bei Klassikern wie der Weihnachtsbäckerei und Kling Glöckchen wurde kräftig mitgesungen.
Bevor dann die Dunkelheit ganz hereinbrach, machten sich die Familien mit müden und zufriedenen Kindern und hoffentlich unvergesslicher Erinnerung an eine besondere Nikolausfeier auf den Rückweg.